Der Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erließ am 12.2.2018 ein Verbot gegen den kurdischen Mezopotamien-Verlag. Das Verbot des Verlages betrifft auch direkt unsere Kampagne “Make Rojava Green Again”, indem 200 Ausgaben unseres neu erschienenen Buches beschlagnahmt wurden.
Der Mezopotamien-Verlag vertreibt nicht nur eigene Bücher, sondern eine Vielzahl an Büchern zum Thema Kurdistan. Auch wir wollten, dass ein Teil unserer Bücher, über den Vertrag vertrieben werden. Dazu haben wir 200 Ausgaben, der im November erschienenen Englischen Ausgabe an den Verlag geschickt. Wenige Tage danach mit dem Erlass des Bundesinnenministerium wurden die Räume des Verlages geräumt und versiegelt. Sämtliche Schriftstücke wurden dabei beschlagnahmt.
Das Buch ist in den letzten Monaten auf Englisch, Italienisch, Griechisch und Deutsch erschienen. Französisch, Schwedisch, Türkisch, Kurdisch und Spanisch folgen in den nächsten Wochen. Mit dem Buch versuchen wir Perspektiven zur Lösung der ökologischen Probleme in Nordsyrien und weltweit aufzuzeigen. Wir beziehen uns dabei auf die Theorien Soziale Ökologie von Murray Bookchin und den von Abdullah Öcalan entwickelten “Demokratischen Konföderalismus”.
Das Verbot des Verlages und die Beschlagnahmung betrifft damit direkt unsere Arbeiten. Wir verurteilen diesen Engriff und forden die Rückgabe der Bücher sowie die Aufhebung der Verbotsverfügung gegen den Mezopotamya-Verlag. Die Schließung des Mezoptamya-Verlag ist ein Angriff auf das Freie Denken und die freie Meinungsäußerung. Mit dem Verbot wird versucht den Diskurs über den Aufbau von Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien und mögliche Lösungsperspektiven für die Krise im Mittleren Osten, zu unterdrücken. Die Verbreitung der Ideen um eine geschlechterbefreite und öḱologisch-demokratische Gesellschaft wird sich nicht mit Verboten und Zensur einschränken lassen, denn schon heute sind diese Ideen zu einer Quelle der Inspiration und Hoffnung für Millionen Menschen weltweit geworden. Auch wir werden unsere Arbeiten, davon unbeirrt und mit umso größerer Motivation fortsetzen und rufen insbesondere unter diesen Umständen dazu auf unser neu erschienenes Buch und alle von dem Verbot betroffenen Schriften zu lesen und weiter zu verbreiten. Die Kritik an einem System das tagtäglich Milliarden Menschen versklavt und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen weiter vorantreibt, ist und bleibt legitim und ist heute mehr denn je notwendig.