>> Von Kobanê in die Welt: #RiseUpAgainstFascism <<
Der 1. November 2014 war ein Meilenstein der internationalistischen Solidarität. Damals gingen Millionen von Menschen auf die Straße, um den heroischen Widerstand von Kobanê gegen die Kräfte vom IS zu unterstützen, die rücksichtslos in weiten Teilen des Irak und Syriens wüteten. Mit seinem Krieg gegen das Volk und die Natur Nord- und Ostsyriens setzte der IS die Tradition des syrischen Regimes fort, das die Ressourcen der Gebiete ausbeutete und das Ökosystem schwer beschädigte. Der Kampf gegen diese dunklen Mächte war nicht nur ein Kampf um Freiheit und Überleben, sondern zielte auch darauf ab, ein ökologisches System aufzubauen, in dem die Menschen durch Wiederaufforstung, nachhaltige Landwirtschaft und eine ökologische Energieinfrastruktur für ihre Umwelt sorgen.
Während sie die Kämpfer*innen der Frauen- und Volksverteidigungskräfte von Rojava – YPJ und YPG – unterstützten, fanden fortschrittliche Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund hinsichtlich Alter, Geschlecht und politischer Orientierung Verbundenheit und Hoffnung auf eine bessere Zukunft und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit.
Als die YPJ und YPG Kobanê vom IS befreiten und die Menschen begannen, die Stadt nach den Prinzipien der Frauenfreiheit, radikalen Demokratie und Ökologie wieder aufzubauen, pflanzten sie einen Setzling, der sich bald über die gesamte Region Nord- und Ostsyrien ausbreitete.
Heute ist dieser Setzling zu einer sozialen Revolution herangewachsen und hat begonnen, den Menschen in der Region die Früchte von Freiheit und Hoffnung zu bringen. Mit seinem Paradigma, einen neuen Weg zu finden, um in Harmonie mit der Natur und der friedlichen Koexistenz zwischen den Völkern zu leben, inspirierte er Menschen auf der ganzen Welt in einer Zeit, in der die kapitalistische Mentalität der Nationalstaaten Chaos, Zerstörung und Krieg zwischen Mensch und Natur gleichermaßen verursacht.
Insbesondere die Angriffskriege, die der türkische Staat nicht nur gegen Nord- und Ostsyrien, sondern auch gegen andere Teile Kurdistans führt, gefährden die Errungenschaften dieser Revolution und stehen für das genaue Gegenteil dessen, woran wir als Ökolog*innen glauben. Um die Region von ihrer einheimische Bevölkerung zu reinigen, brennen der türkische Staat und seine Verbündeten Felder ab, fällen Bäume und blockieren den natürlichen Wasserfluss des Euphrats, der die Region seit Beginn der Zivilisation zu einem Siedlungsparadies gemacht hat.
Nach der Besetzung der Region Efrîn, der grünen Lunge von Rojava, im Jahr 2018 sowie von Girê Spî und Serekaniyê vor einem Jahr bereitet sich der türkische Staat, unterstützt von den globalen Akteuren Europas, der USA und Russland, erneut auf einen Krieg vor.
So wie die kapitalistischen Nationalstaaten gegen die Werte der Geschlechterbefreiung, der radikalen Demokratie und der Ökologie vereint sind, so müssen auch wir uns wieder vereinen und für diese Werte aufstehen.
Aus diesem Grund rufen wir, als Make Rojava Green Again, zusammen mit den Kampagnen Rise Up 4 Rojava und Women defend Rojava, alle Ökoaktivist*innen und fortschrittlichen Kräfte zu einer Aktionswoche vom 1. bis 8. November auf.
Lasst uns gemeinsam unsere Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Rojava zum Ausdruck bringen und am 1. November, dem Weltkobanê-Tag, auf die Straße gehen!
Wir rufen deshalb zu einer Woche der Solidarität auf, zu einer Woche der weltweiten Stärkung des Ökologischen-Kampfes, zu einer Woche des zivilen Ungehorsams gegen faschistische Herrschaft, kapitalistische Ausbeutung und imperialistische Verwüstung unserer Lebensgrundlagen und der Natur selbst!
Es folgt eine Übersicht der Tage:
Sonntag, 1. November: Demos und Events mit dem Fokus auf Errungenschaften der Revolution
In der Tradition des Welt-Kobanê-Tages lassen sich in vielen Städten gemeinsam mit der kurdischen Community Demonstrationen organisieren. Ein Hauptthema wird an diesem Tag auch die Isolation Abdullah Öcalans und die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung in Deutschland sein. Lasst uns daher Öcalans Ideen und Errungenschaften der Revolution auf kreative Art und Weise auf die Straße bringen.
Montag, 2. November: Kriegsmaschinerie angreifen
Deutsche Waffen morden weltweit, aus diesem Grund müssen wir unserer Verantwortung gerecht werden und wollen den Montag dazu nutzen, um die Kriegsmaschinerie (Firmen, Büros, Fabriken,…) zu blockieren, besetzen oder über die Verstrickung von deutschen Konzernen mit dem türkischen Faschismus informieren. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Falls ihr Unterstützung bei Informationsveranstaltungen braucht, könnt ihr euch gerne an uns wenden. Informationen über deutsche Firmen, die gemeinsam mit der Türkei arbeiten, findet ihr hier:
Dienstag, 3. November: Revolutionäre Kampfe weltweit
Weltweit finden gerade bedeutende soziale Umbrüche statt. Damit wir diese verstehen, kennenlernen und unsere Perspektiven erweitern, wollen wir uns am Dienstag mit revolutionären Kämpfen weltweit beschäftigen. Hierbei können gemeinsame Veranstaltungen oder Aktionen mit weiteren Gruppen organisiert werden.
Mittwoch, 4. November: Frauenbefreiung
Die Revolution in Rojava ist eine Frauenrevolution. Gemeinsam wollen wir am Mittwoch auf patriarchale Angriffe in Kurdistan und auf der ganzen Welt aufmerksam machen und über die Errungenschaften der kurdischen Frauenbewegung informieren. Dies kann durch Platzgestaltungen, Informationsveranstaltungen oder auch feministische Blockaden geschehen.
Donnerstag, 5. November: Verantwortliche besuchen (go ins)
Am Donnerstag wollen wir die Verantwortlichen, die entweder Geschäfte mit dem türkischen Faschismus machen oder ihm diplomatisch Rückendeckung geben, aufsuchen. An ihren Händen klebt Blut und wir werden sie nicht in Ruhe lassen. Hier bietet sich auch an, über Firmen zu recherchieren und Informationen vor den Filialen, Büros, etc. zu plakatieren, zu flyern.
Freitag, 6. November: Fokus Ökologie
Einer der Grundpfeiler des Demokratischen Konföderalismus ist Ökologie. In der Phase der Besatzungsoperation der Türkei im letzten Herbst gab es eine breite Welle der Solidarität aus der Klimagerechtigkeitsbewegung und von Ortsgruppen von Fridays For Future. Lasst uns wieder gemeinsam auf die Straße gehen, Flashmobs oder Blockaden organisieren.
Samstag, 7. November: Antifaschismus
Eines der formulierten Ziele von Riseup4Rojava ist der Aufbau einer internationalistischen antifaschistischen Front. Was bedeutet das für uns? Was verstehen wir unter Faschismus und wie hängen türkischer und deutscher Faschismus historisch zusammen? Wie können wir den Kampf gegen den Faschismus weltweit verbinden? Mögliche Formen können Widerstandsspaziergänge, Veranstaltungen wie Lesungen oder Erfahrungsberichte, Demonstrationen etc. sein.
Sonntag, 8. November: Gedenken
Viele Freund*innen haben ihr Leben gelassen für die Verteidigung der Revolution. Am letzten Tag der Woche der Solidarität wollen wir ihrer gedenken. Die Woche der Solidarität und Aktion, unser Kampf, ist auch ihr Kampf und durch den Kampf leben sie weiter. Aber auch im Bezug auf den 9. November wollen wir allen Opfern von faschistischer und rassistischer Gewalt gedenken. Hängt Bilder im Stadtbild auf, stellt gefallene Revolutionär*innen und Widerstandskämpfer*innen vor, macht Veranstaltungen und zeigt, dass die Kämpfe in uns weiterleben.
Weitere Informationen unter https://riseup4rojava.org/de/startseite/